Dantons Hirn, Shakespeares Seele
Der französische Autor Raymond Roussel (1877–1933) ist ein Geheimtipp, eine Legende, ein Gerücht. Nun hat Stefan Zweifel sein lange vergriffenes Hauptwerk «Locus Solus» neu herausgegeben.

Auf den Namen Raymond Roussel stösst schnell, wer sich mit moderner Literatur und Kunst beschäftigt. Dafür sorgt – noch ohne dass man ihn selbst lesen muss – die Schar seiner illustren Jünger, Apostel und Exegeten. Die regellosen Surrealisten und die Regelfreaks von der Gruppe Oulipo; der Maler Salvador Dalí und der Philosoph Michel Foucault; die Theoriepäpstin Julia Kristeva, der chilenische Kultautor Roberto Bolaño, der Jazzkomponist John Zorn: Für sie alle ist Roussel Jesus, Moses oder wenigstens Johannes der Täufer. Ein Führer in das Reich der entfesselten Fantasie und der reinen Kunst.