
Sie beginnen Ihre Schicht. In Zimmer drei braucht jemand dringend mehr Schmerzmittel, in Zimmer eins müsste man den Verband wechseln, aber Sie stecken in Zimmer vier fest, weil die Patientin verwirrt ist und sich gegen die neue Infusion wehrt. Sie haben heute keine Zeit zu essen, ihr Körper hat sich schon so runtergefahren, dass Sie nicht mal mehr zur Toilette müssen. Die Arbeitslast, auch die administrative, nimmt stetig zu. Und dann kommt Covid-19.
Es gibt Orte, an denen kann man per Definition nur bedingt sparen. Es sind Orte, an denen es um Menschenleben und Menschenwürde geht: Spitäler. Doch genau das passiert in der Schweiz, und nun muss das mancherorts bereits vorher ausgebrannte Pflegepersonal die zweite Corona-Welle stemmen.
Kommentar zu Spital-Protesten – Corona ist keine Entschuldigung für den Pflegenotstand
Die Schweiz kann es sich nicht leisten, sein Gesundheitspersonal so kurzzuhalten. Weder jetzt noch im «Normalzustand». Sie tut es trotzdem.