Container-Café am Egelsee scheitert an Einsprachen
Der «Sattler» hat das Baugesuch zurückgezogen. Die Stadt Bern schlägt nun vor, provisorisch Innenräume zu beziehen. Der Betrieb soll noch im Sommer starten.

Eigentlich hätten die Betreiber der «Caffè Bar Sattler» bereits im Spätsommer 2016 ihre Container im Osten Berns beziehen wollen. Die Gastronomen aus der Länggasse strebten eine Zwischennutzung der ehemaligen des ehemaligen Entsorgungshofes am Egelsee an und hatten den Zuschlag bereits erhalten. Nun wird klar: Container wird es dort keine geben – die Sattler-Betreiber haben das Baugesuch zurückgezogen. Dies teilte die Stadt Bern am Freitag in einer Medienmitteilung mit.
Die Stadt übt nun allerdings Druck aus: Sie «will» eine Lösung für den kommenden Sommer. Dafür sollen im Innenraum des Gebäudes, in dem die Strassenreinigung stationiert ist, zur gastronomischen Nutzung freigegeben werden. Sie reagiert damit insbesondere auf die Einsprachen: Anwohner befürchteten Lärmemissionen und der Angelfischer-Verein Bern gab sich um das Wohl der Fische besorgt, da die Container-Variante auch eine Aussenbestuhlung nahe am Wasser vorsah.
Den Einsprechern unterlegen
Sattler-Chef Micha Flach bedauert, dass man sich nicht hat einigen können. Der Entscheid, die Container-Lösung nicht weiterzuverfolgen, sei an der Einigungsverhandlung mit den Einsprechenden gefallen. «Wir mussten einsehen, dass wir den Gegenparteien wohl unterliegen würden, sollten sie die Sache an die nächste Instanz weiterziehen.»
Dass Flach und sein Team nun den von der Stadt vorgeschlagene Innenraum beziehen, läge auf der Hand: Den Zuschlag hat der Sattler nach wie vor. Die Sache ist aber noch nicht sicher: «Auch hier gilt es aber noch, genauer abzuklären und eine Lösung zu finden.»
Einsprecher gelten als Spielverderber
Zu den Einsprechenden gehört auch Yvonne Prieur, die sich sowohl als Anwohnerin wie auch für den Angelfischer-Verein Bern wehrte. Sie sei «sehr zufrieden, dass nun keine Party-Zeile am Egelsee entsteht», wie sie auf Anfrage des «Bund» sagt. Das bestehende Angebot genüge für sie. Ob sie sich mit der Lösung in den Innenräumen anfreunden könnte, kann sie noch nicht sagen. «Wir werden sicher lösungsorientiert arbeiten», sagt sie. Wichtig seien sowohl die Öffnungszeiten wie auch der Gewässerschutz.
Die Meldung über die geplatze Zwischennutzung in Containern mit Aussenbestuhlung entlockte auf der Website des «Bund» manchem User einen zynischen Kommentar. «Hier muss man wohl von Glück reden, dass der anliegende Kindergarten weiterbetrieben werden darf», hiess es etwa. Für viele steht Prieur nun als Spielverderberin da, doch das will sie nicht auf sich sitzen lassen: «Die Stadt hat das Ganze falsch aufgegleist: Beim Partizipationsverfahren waren mehr interessierte Gastronomen vertreten als direkt betroffene Anwohner», sagt Prieur. Der Gemeinderat habe illusorische Ideen geweckt - «dabei war von Anfang an klar, dass ein Gastro-Betrieb mit langen Öffnungszeiten und direkt am See bei den gesetzlichen Voraussetzungen nicht drinliegt.»
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