Champagner zum Anfang
Reto Nause hat gestern sein neues Amt als Berner Gemeinderat angetreten. Offiziell entscheidet sich zwar erst heute, ob der Ratsneuling der Sicherheitsdirektion vorstehen wird. Dennoch hat er gestern schon einmal im Sessel von Vorgänger Stephan Hügli Platz genommen.
Noch ist Reto Nause (cvp) nicht offiziell Berner Sicherheitsdirektor, denn die konstituierende Gemeinderatssitzung mit der Ämterverteilung findet erst heute statt. Dennoch hatte Nause bereits gestern seinen ersten Arbeitstag. Und zwar in der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie (SUE), deren bisheriger Chef Stephan Hügli (mitte) bei den Wahlen vom 30. November den Sitz an Nause verloren hatte. Da bislang kein anderes Gemeinderatsmitglied den Wunsch geäussert hat, in die SUE zu wechseln, wird Nause höchstwahrscheinlich neuer Berner Sicherheitsdirektor.SUE braucht Kontinuität«Ich habe ein motiviertes Team angetroffen», sagt Nause auf Anfrage. Auf dem Pult habe er ein Kärtchen mit den Unterschriften der Mitarbeitenden im Generalsekretariat vorgefunden. Und Blumen? Nein, aber dafür eine Flasche guten französischen Champagner.Der Mitarbeiterstab musste sich in den letzten Jahren mehrmals an einen neuen Chef gewöhnen: nach Kurt Wasserfallen an Ursula Begert, Barbara Hayoz und an Stephan Hügli. Mit diesem habe er sich im Dezember für zwei Stunden getroffen, um sich den Stand der Dinge in groben Zügen erläutern zu lassen. «Ich hoffe, dass nun in der Direktion Kontinuität einkehrt», sagt Nause, der davon ausgeht, dass er zum SUE-Direktor ernannt wird. Es sei eine spannende Direktion, findet der frisch gebackene Gemeinderat. Sicherheit, Umwelt und Energie seien Gebiete, die die Bürgerinnen und Bürger täglich beträfen, erklärt Nause: «Da wird handfeste Arbeit geleistet.» Auch das Wirtschaftsamt ist angegliedert, in ökonomisch schwierigen Zeiten ebenfalls eine nicht zu vernachlässigende Grösse: «2009 dürfte ein schwieriges Jahr werden und grosse Herausforderungen mit sich bringen.» Keine offenen DrogenszenenFür den Fall, dass er SUE-Direktor wird, hat er sich bereits einige Gedanken gemacht. Er beobachte «mit grosser Skepsis» die Ansammlungen von Drogenabhängigen an Orten wie der Anlaufstelle an der Hodlerstrasse. Der Deal in der Öffentlichkeit müsse weitgehend unterbunden werden, so wie das etwa in Zürich recht gut gelungen sei. Eine weitere offene Frage im Sicherheitsbereich ist für Nause die Polizeipräsenz in der Innenstadt. Er verstehe die Gewerbler in der Aarbergergasse durchaus, die mit Protectas-Patrouillen versucht hätten, die Sicherheit zu erhöhen. Er werde das Gespräch suchen und die Erfahrungen diskutieren. «Aber diese Situation ist auf die Dauer unbefriedigend, da wäre eigentlich die Stadt gefordert.»>
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch