Cablecom kämpft gegen neuen Jugendsender
Cablecom will den neuen Jugendsender Joiz nicht ins analoge Grundangebot aufnehmen. Mit einer Beschwerde geht der Kabelnetzbetreiber jetzt vors Bundesverwaltungsgericht.

Cablecom wehrt sich mit einer Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Entscheid des Bundesamts für Kommunikation (Bakom), dem neuen Jugendsender Joiz einen analogen Sendeplatz einräumen zu müssen. Der Kabelnetzbetreiber ist aber bereit, Joiz im digitalen Grundangebot zu verbreiten.
Der Must-Carry-Status für Joiz im analogen Kabelnetz würde dazu führen, dass Platz geschaffen werden müsste, teilte das Unternehmen am Montag mit. Aufgrund eingeschränkter analoger Kapazitäten könne dies nur durch Abschalten eines anderen Fernsehkanals ermöglicht werden.
Wenige Sender können abgeschaltet werden
Für eine Abschaltung kommen laut Cablecom nur wenige Sender infrage. Es müsste ein Kanal abgestellt werden, der ein breiteres Publikum anspricht, als es Joiz in Aussicht stellt. Cablecom ist der Auffassung, dass die Abschaltung einer dieser Sender diesen dazu veranlassen wird, selbst beim Bakom um eine Must-Carry-Verpflichtung nachzusuchen.
Das Bakom kann verfügen, dass ein Fernsehsender im analogen Kabelnetz verbreitet werden muss, wenn es diesem Kanal nationale kulturelle Bedeutung zumisst und davon ausgeht, dass das Programm einen besonderen Beitrag zur nationalen Medienlandschaft leistet. Der Must-Carry-Status wird grundsätzlich auf Gesuch hin vergeben und kann angefochten werden.
Mit digitalem Grundangebot einverstanden
Cablecom sei aber daran interessiert, das auf den digitalen Verbreitungsweg zugeschnittene Programm von Joiz im digitalen Grundangebot zu übertragen. Das entsprechende Angebot sei Joiz unterbreitet worden, hiess es weiter.
Joiz wird am 28. Februar 2011 erstmals auf Sendung gehen. Der Sender will eine Plattform für junge Erwachsene zwischen 15 und 29 Jahren bieten. Das Medium will sich auch im Social-Media-Bereich etablieren. Zuschauer sollen Beiträge über Facebook weiterverbreiten und sich via Internet und Mobiltelefon in Fernsehsendungen zuschalten.
Neben Schweizer Musik will sich die Redaktion von Joiz mit gesellschaftsrelevanten Themen wie Ausbildung, Politik oder Umwelt beschäftigen. Ebenso Platz haben Lifestyle, Sport, Kino, Mode und Ausgang sowie digitale Themen. Für Joiz werden rund vierzig Personen arbeiten. Gegründet wurde das Medium von Alexander Mazzara, Christoph Bürge, Peter Schulz und Kurt Schaad.
SDA/ske
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