«Manchmal habe ich Angst um mein Leben»
Von afrikanischer Kunst sei zu lange ein falsches Bild vermittelt worden, sagt der nigerianische Performancekünstler Jelili Atiku.

Jelili Atiku wischt sich den Schweiss vom Gesicht. Es ist heiss in Ejigbo, der Stadt im Südwesten von Nigeria. Stolz schwenkt er die Skype-Kamera durch sein Studio mit der langen Bücherwand. Er trägt eines dieser typisch afrikanischen Oberteile mit den optimistischen Mustern. Als Atiku sich vor zwei Jahren in blutrote Tücher hüllte und durch die ungeteerten Strassen seiner Heimatstadt lief, schlossen sich ihm viele Leute an, sie fragten, sie staunten. Und als er auf einen Baum kletterte, rief ein Junge: «Superman, komm da runter!» Die Reaktionen auf seine Performances sind hier ganz anders als in Europa.