Bund will zweiten Viadukt anstatt Tunnel
Das Bundesamt für Strassen (Astra) und der Kanton Bern sind sich einig: Das Autobahnnetz rund um Bern ist an die Grenzen der Belastbarkeit gestossen. Angesichts der prognostizierten Zunahme des motorisierten Verkehrs in den nächsten Jahrzehnten – der Kanton spricht von plus 16 Prozent bis 2030 – wollen und sollen die Engpässe auf dem Autobahnnetz beseitigt werden.
Die Vorstellungen bezüglich Erweiterung des Autobahnnetzes differieren stark. Der Kanton schlägt im Rahmen der «Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) Bern» folgende Varianten zur Weiterentwicklung des Verkehrssystems in der Agglomeration vor:
Bypass Nordwest:ein acht Kilometer langer, vierspuriger Tunnel vom Grauholz ins Weyermannshaus. Die Aare würde im Bereich Worblaufen unterquert.
Bypass Ost: Mit einem rund zwei Kilometer langen Tunnel von der Bolligenstrasse, Höhe Eisstadion, bis ins Gebiet zwischen Wittigkofen und Muri soll die Leistungsfähigkeit Richtung Süden gesteigert werden. Die Autobahn im Ostring könnte zurückgebaut werden, was eine städtebauliche Aufwertung brächte.
Zubringer Grauholz:eine Zufahrtsstrasse von Zollikofen zur A1 mit einem Halbanschluss im Bereich Raststätte Grauholz.
Streitpunkt Felsenau-Viadukt
Während sich beim Bypass Ost die Vorstellungen von Bund und Kanton in etwa decken, verwirft das Astra die Idee des Bypasses Nordwest (siehe Interview) und will die Kapazitätsprobleme im Norden Berns stattdessen mit dem Bau eines zweiten Felsenau-Viadukts lösen. Dies geht aus dem Programm zur Beseitigung der Engpässe auf dem Nationalstrassennetz hervor, in welchem 5,5 Milliarden Franken zur Verfügung stehen. Stadt und Kanton Bern lehnen den zweiten Viadukt ab. Der Leist der Engehalbinsel hat eine Petition lanciert, um den Viadukt zu verhindern. Nicht im Programm enthalten ist auch ein neuer Anschluss im Grauholz.
Das Programm ist noch bis zum 17. April in der Vernehmlassung. Nach der Bereinigung werden die eidgenössischen Räte 2010/11 darüber befinden. (cbn)
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch