Bund will Jenischen Land kaufen
Um den Mangel an Durchgangsplätzen zu beheben, sollen die Fahrenden mit staatlicher Hilfe Land erwerben. Die Idee des Bundesamts für Kultur kommt bei den Jenischen an – doch es bahnt sich ein Verteilkampf an.

Die rund 30'000 Menschen jenischer Herkunft sind eine anerkannte Minderheit in der Schweiz. Der Bund hat sich sogar verpflichtet, Rahmenbedingungen zu fördern, damit die Jenischen ihre Kultur pflegen können. Jene 3000 Jenischen, die noch als Fahrende unterwegs sind, haben aber gerade wegen ihres offiziell anerkannten Lebensstils regelmässig mit der Polizei zu tun: Wenn der Streit mit einer Gemeinde um einen Durchgangsplatz eskaliert, müssen Polizisten die Plätze räumen. Dies kommt vor, weil es zu wenig Plätze gibt, auf denen die fahrenden Jenischen vom Frühling bis zum Herbst mit ihren Wohnwagen für einige Zeit leben können. Gemäss Zahlen des Bundesamts für Kultur (BAK) von Anfang Jahr deckten die 45 Durchgangsplätze in der Schweiz nur 60 Prozent des Bedarfs ab. Auch die 15 Standplätze für die Wintermonate boten bloss der Hälfte der Fahrenden einen Platz.