Bund eröffnet Sachplanverfahren für geplante BLS-Werkstätte
Die geplante BLS-Werkstätte wirkt sich laut Bund so stark auf Raum und Umwelt aus, dass es dafür ein Sachplanverfahren braucht.

Das Berner Bahnunternehmen hatte dem Bundesamt für Verkehr (BAV) selber die Aufnahme in den Sachplan Verkehr des Bundes, Teil Infrastruktur Schiene, beantragt. Dementsprechend ist die BLS nun zufrieden mit dem Entscheid des BAV. Er sei angesichts der Dimension und der Bedeutung des Projekts angebracht.
Wie BAV-Mediensprecher Gregor Saladin auf Anfrage sagte, kam das BAV bei der Prüfung des BLS-Antrags zum Schluss, alle vier Voraussetzungen für eine Aufnahme in den Sachplan Verkehr seien gegeben. Ab einer gewissen Grösse müssten Bauvorhaben im Sachplan Verkehr erscheinen.
Es handle sich in erster Linie um einen administrativen Schritt und bedeute für die Chancen des Projekts weder einen Vor- noch einen Nachteil, so Saladin weiter. Ein Projekt dieser Grössenordnung sei ohne Eintrag in den Sachplan nicht genehmigungsfähig.
Laut der BLS bedeutet der Entscheid, dass das BAV nun Bundesstellen konsultieren sowie Kantone und Gemeinden anhören wird. Auch wird es die Frage prüfen, ob das Projekt standortgebunden ist und damit ausserhalb der Bauzonen verwirklicht werden kann.
Der Kanton Bern werde im Rahmen dieses Verfahrens für eine angemessene Mitwirkung der Bevölkerung besorgt sein. Einsprachen von Direktbetroffenen seien im Anschluss an das Sachplanverfahren im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens möglich.
Fläche von 21 Fussballfeldern
Die BLS plant, im ländlichen Westen der Gemeinde Bern eine Werkstatt auf einer Fläche von 21 Fussballfeldern zu bauen. Zum Grossteil handelt es sich um Kulturland. Ausserdem müssten vier Hektaren Wald gerodet werden.
Das Unternehmen gab am Mittwoch auch bekannt, parallel zum Sachplanverfahren werde es die Vorstudie zum Standort Chliforst Nord weiterführen, um die planerische Genauigkeit im Rahmen des Sachplanverfahrens zu erhöhen. Das Dossier für das Plangenehmigungsgesuch werde wohl 2019 beim BAV eingereicht.
Für die weitere Begleitung und zur Sicherstellung eines offenen und konstruktiven Dialogs treffe sich seit Ende 2016 in regelmässigen Abständen die «Dialoggruppe Chliforst Nord». Sie lasse die betroffenen Anwohner, Gemeinden und Interessenverbände aktiv am Prozess teilhaben.
Am 2. Mai habe diese Gruppe anhand einer Planvariante erstmals die möglichen variablen Elemente der Anlage diskutiert und konkrete Vorschläge zu Gestaltung von Raum und Umwelt gemacht. Die BLS prüfe diese nun.
Die Anwohnervereinigung IG Riedbach teilte am Mittwoch mit, sie begrüsse den Entscheid des BAV. An der Sitzung der Dialoggruppe hätten «diverse direktbetroffene Anwohner» ihren Austritt aus dieser Gruppe bekanntgegeben. Weitere Austritte seien absehbar.
SDA/ama
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