Braucht Bern eine zweite City?
Projektteams der ETH haben Strategien für die Berner Stadtentwicklung erarbeitet. ETH-Professor Bernd Scholl sagt, inwiefern die Aare innere Verdichtung ermöglicht.

Bernd Scholl: Die Aare ist für den Professor «eine Perle».
Franziska Rothenbühler
Herr Scholl, Sie haben als ETH-Professor in verschiedensten Städten Europas Planungen begleitet. Was fällt Ihnen mit einem Aussenblick an Bern besonders auf?
Zuerst natürlich die Aare: Wenn ich in Bern mit dem Zug einfahre, stehe ich meistens auf und blicke auf das grüne Band. Ich finde den Aareraum faszinierend, der lebendige Mikrokosmos am Fluss ist ein Geschenk für die Stadt. Nicht zuletzt weil das Gebiet sozusagen eine Etage tiefer liegt und eine ganz neue, eigene Welt eröffnet. Vom Zytglogge im Herzen Berns ist es äusserst mühsam, an die Aare zu gelangen.