BLS-Projekt Chliforst verzögert sichBLS-Werkstätte: Burgergemeinde will Einsprache einreichen
Der Widerstand gegen die geplante BLS-Werkstätte geht weiter: Neben den Anwohnern und der Stadt Bern reiht sich nun auch die Burgergemeinde bei den Gegnern ein.

Die Liste jener, die sich seit Jahren vehement gegen die geplante BLS-Werkstätte Chliforst in Bern-West wehren, ist bereits lang. Auch die Berner Burgergemeinde – Landeigentümerin der betroffenen Zone – bezieht nun klar Stellung und kündigt nächste Schritte an. Die Burger wollen Einsprache erheben, wie deren Sprecherin Stefanie Gerber gegenüber der «Berner Zeitung» sagte.
Die Burgergemeinde müsste für das Projekt des Berner Bahnunternehmens rund 14 Hektaren Land hergeben und ist damit Hauptbetroffene der BLS-Pläne. Ein Verlust in diesem Ausmass laufe dem Bestreben zuwider, den burgerlichen Boden «quantitativ und qualitativ für die land- und forstwirtschaftliche Produktion zu erhalten», führt Gerber aus.
Dass auch der Berner Gemeinderat den Standort Chliforst ablehnt, ist bereits bekannt. Auch er zieht eine Einsprache in Betracht. «Wir erachten den Standort Chliforst als nicht sachgerecht», erklärt Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) gegenüber der «Berner Zeitung». Wenn das Projekt öffentlich aufliege, werde der Gemeinderat das Dossier prüfen «und auf dieser Basis definitiv über die Einsprache entscheiden».
Projekt verzögert sich
Der Widerstand gegen das BLS-Projekt ist breit: Verschiedene Gruppen von Anwohnerinnen und Anwohnern taten ihren Unmut kund, der «Verein Chlyforst» wurde bereits gegründet, nachdem im Sommer 2016 klar wurde, dass die BLS das Gebiet Chliforst als Werkstättenstandort prüfte. Vergangenen Sommer mischte sich auch die Fondation Franz Weber mit ihrer prominenten Präsidentin, der Naturschützerin Vera Weber, ein.
Trotzdem hielt die BLS an ihrem Vorhaben fest und teilte noch im Februar mit, dass die Pläne noch vor den Sommerferien öffentlich aufgelegt werden sollen. Ende März krebste das Unternehmen dann zurück: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) habe die BLS darüber informiert, dass die Vorprüfung des Dossiers für das Plangenehmigungsverfahren der neuen Werkstätte für ihre Züge mehr Zeit in Anspruch nehme als von der BLS erwartet. Dadurch könne das Projekt nicht wie geplant aufgelegt werden.
Als Begründung nennt das BAV gegenüber der «Berner Zeitung», man wolle vor dem Start des Verfahrens eine erste Meinung der Bundesämter für Umwelt und für Raumentwicklung einholen. «Unter anderem, weil es sich um einen sensiblen Standort handelt.»
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