Blitzschnell, aber auch komplex
Olympus hat sein Kamera-Flaggschiff überarbeitet. Redaktion Tamedia hat die E-M1 Mark II ausprobiert.
Drückt man bei der E-M1 Mark II von Olympus auf den Auslöser, rattert sie los. Die spiegellose Systemkamera schafft, was vor ihr keine Spiegellose fertig brachte: 60 Fotos pro Sekunde oder 18 Bilder im RAW-Format in der vollen 20-MP-Auflösung. Damit überflügelt sie in puncto Geschwindigkeit sogar die besten Spiegelreflexkameras. Die E-M1 Mark II ist im hohen Preissegment angesiedelt. Das Gehäuse allein schlägt mit rund 2200 Franken zu Buche, im Paket mit dem 12-40-mm-Zoomobjektiv werden gegen 3000 Franken fällig. Wir konnten es ausführlich testen.
Stärken
Verarbeitung: Die Kamera ist auffallend robust gebaut, gut verarbeitet und hat mehrere Supergewitter schadlos überstanden. Dank des grossen Griffs lässt sie sich aber gut in den Händen halten.
Einstellungen: Die E-M1 Mark II ermöglicht die absolute Kontrolle übers Bild. Und: Man kann sogar lautlos fotografieren. Praktisch in einer Kirche.
Bildqualität: Die Kamera liefert über weite Strecken (bis 1600 ISO) eine Top-Bildqualität, der Autofokus ist fix; spielende Kinder etwa sind fast immer scharf im Bild. Abstriche müssen in der Nacht gemacht werden, wenn man ohne Stativ unterwegs ist. Das Rauschen ab 6400 ISO dürfte nicht zuletzt auf den vergleichsweise kleinen Bildsensor von 17 x 13 Millimeter (Micro-Four-Thirds) zurückzuführen sein. Hier kann der leistungsfähige, neue 5-Achsen-Bildstabilisator nicht ganz kompensieren.
4K-Video: Videos sind von guter Qualität, der Ton gefällt.
Schwächen
Gewicht: Für meinen Geschmack ist die E-M1 Mark II ein wenig zu gross geraten. Mit 574 Gramm (inkl. Akku) ist sie leichter als manche Spiegelreflex, aber doch so schwer, dass ich sie nicht überallhin mitnehme. Genau das sollte aber der Vorteil einer Spiegellosen sein.
Bedienung: Die Kamera verfügt über viele Tasten, Drehräder und programmierbare Knöpfe. Das ist praktisch, weil man damit direkt auf wichtige Funktionen zugreifen kann, ohne dass man in die Tiefen der Menüs steigen muss. Aber ich brauchte viel Übung. Wer die Kamera nur an Hochzeiten und in den Ferien nutzt, dürfte sich in der Bedienung verlieren.
Fazit: Das Fotografieren mit der EM1 Mark II macht enorm Spass, die Bilder werden sensationell. Sie richtet sich an ambitionierte Fotografen – Sportund Outdoorfotografen dürften mit ihr besonders glücklich werden – und eignet sich weniger für Einsteiger. Mit Vollautomatik können aber auch sie gute Resultate erzielen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch