Bildstrecke: Doppelmord von Bodenfelde
Der 26-Jährige, der im deutschen Bodenfelde zwei Teenager umgebracht haben soll, hat auf Netlog nach Minderjährigen Ausschau gehalten. Die Polizei hält den Mann für einen potenziellen Serienmörder.
Der mutmassliche Doppelmörder von Bodenfelde, der die 14-jährige Nina und den 13-jährigen Tobias erwürgt und erstochen haben soll, suchte seine Opfer möglicherweise im Internet. Dies berichtet das deutsche Boulevardblatt «Bild». Der offenbar psychisch kranke Mann habe im Netz Kontakt zu 10- bis 16-Jährigen gesucht.
Jan O. war offenbar bei Netlog registriert, einem sozialen Netzwerk ähnlich wie Facebook. Er habe sich dort «kingjany» genannt. Unter diesem Pseudonym habe er sich an junge Mädchen herangemacht: «Hat ein Girly zwischen 10 und 16 Interesse hier zu chatten und vielleicht mehr?», soll er gemäss der Zeitung gefragt haben.
Mental auf dem Niveau eines Jugendlichen
Einträge wie dieser sollen die Ermittler schneller als erhofft auf die Spur des 26-Jährigen gebracht haben. Die Polizei hält Jan O. für einen potenziellen Serienmörder. Die Beamten bezeichnen ihn als «sehr skrupellosen Menschen», er soll aus purer Mordlust gehandelt haben. Gemäss «Bild» hat er sich schon früh für sehr junge Mädchen interessiert. Anfang 20 hatte er offenbar eine 15-jährige Freundin, später interessierte er sich für immer jüngere Mädchen.
Auch in seinem sonstigen Verhalten fiel der mutmassliche Täter mit Drogen-, Alkohol- und Gewaltexzessen auf. Wegen Diebstahls und Einbruchs wurde er zu zwei Jahren und neun Monaten verurteilt, doch die Haftstrafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Er musste sich aber in einer Entzugsklinik therapieren lassen. Mental sei der damals 24-Jährige noch auf dem Niveau eines Jugendlichen gewesen, sagte Eberhard Russ, der Leiter der Einrichtung, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Russ attestiert ihm eine «Reifeverzögerung».
«Er drohte sogar, mich zu erschiessen»
Jans bester Freund in Jugendjahren beschreibt ihn zwar als ruhigen Typ. Doch später habe er viel getrunken, Marihuana geraucht und Pillen genommen, erzählt er dem Boulevardblatt. Einmal sei es zu einem Streit gekommen, weil er Jan angeblich die Freundin ausgespannt habe. «Er drohte sogar, mich zu erschiessen.»
Auch sein Vater musste offenbar solche Drohungen über sich ergehen lassen. Jan sei schon in der zweiten Klasse gewalttätig gewesen. Später habe er ihn vor die Wahl gestellt: Entweder mache er eine Therapie oder er breche den Kontakt zu ihm ab. «Da drohte er mir, mein Haus anzuzünden», sagte der Vater in der Onlineausgabe der regionalen «Allgemeinen Zeitung». Er glaubt, dass die Polizei den richtigen Mann erwischt hat: «Ja, ich kann mir vorstellen, dass es Jan war.»
Die Beweislast ist offenbar dermassen erdrückend, dass Jan O. bereit ist, ein Geständnis abzulegen. Gemäss dem leitenden Oberstaatsanwalt Hugo Heimgartner hat der Verteidiger dem jungen Mann dazu geraten.
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