Biel erreicht schwarze Zahlen
Die Rechnung 2008 der Stadt Biel weist einmal mehr nicht wie budgetiert rote, sondern schwarze Zahlen auf. Der Ertragsüberschuss beträgt bei einem Gesamtertrag von 358,5 Millionen Franken 1,7 Millionen
Budgetiert war ein Defizit von 11,7 Millionen Franken. Es ist das zehnte Mal in Folge, dass die Stadt Biel mit einem Defizit rechnete, dann aber einen Ertragsüberschuss erreichte.
In Wirklichkeit fiel die Rechnung sogar noch wesentlich besser aus als ausgewiesen, nämlich um 54 Millionen Franken über dem Budget. Mehr als 35 Millionen steckt die Stadt nämlich in Spezialfinanzierungen.
Der Ertragsüberschuss beträgt so gerechnet 37,1 Millionen Franken. Hinzu kommt, dass 5 Millionen nicht wie vorgesehen einer Spezialfinanzierung entnommen werden mussten.
Rekordjahr in allen Steuerkategorien
Hauptgrund für den guten Abschluss sind die Steuereinnahmen, welche um 34 Millionen Franken besser ausfielen als budgetiert. Davon geht rund die Hälfte auf einen Einzelfall – eine natürliche Person- zurück, wie die städtische Finanzdirektion am Montag vor den Medien erklärte.
In allen Steuerkategorien seien Rekordergebnisse erreicht worden. 5 Millionen an Mehreinnahmen seien der Zunahme der Steuerpflichtigen zuzuschreiben.
12,8 Millionen Franken erbrachten die – nicht veranschlagten – Buchgewinne aus Liegenschaftsgeschäften. Günstig wirkten sich die niedrigen Passivzinsen aus. 2,4 Millionen wurden beim Sachaufwand eingespart.
Die Nettoinvestitionen haben, wie vom Stadtparlament gefordert, zugenommen: Mit 33,2 Millionen Franken liegen sie um 40 Prozent über jenen des Vorjahres.
Verteilung des Geldsegens
Der Gemeinderat (Exekutive) schlägt dem Stadtparlament vor, den Ertragsüberschuss weitgehend in Spezialfinanzierungen zu stecken. Darunter ist eine neue zur Abfederung von Schwankungen im Steuerertrag: 10 Millionen Franken sollen eingelegt werden, um die ungewissen Aussichten für das Jahr 2010 abzusichern.
4 Millionen Franken werden für sicheren Langsamverkehr eingesetzt. Eine enge Strassenunterführung, in der kürzlich eine Velofahrerin tödlich verunglückte, soll nun endlich saniert werden. Die im Stadtrat seit Jahrzehnten geforderte Verbesserung der dortigen Situation für Zweiradfahrer war bisher aus Kostengründen stets abgelehnt worden.
Weitere 4 Millionen Franken sollen eingesetzt werden, um dem Label Energiestadt noch besser gerecht zu werden. 11 Millionen fliessen in Schulhaussanierungen und 1,8 Millionen in die Neugestaltung des Seeufers im Quartier Vingelz.
Stadtpräsident und Finanzdirektor Hans Stöckli bezeichnete das Rechnungsergebnis 2008 als erfreulich. Die Stadtfinanzen seien gesünder denn je, stellte er fest. Er sei zuversichtlich, dass das Budget 2009 trotz einer Steuersenkung eingehalten werden könne. Das Jahr 2010 kündige sich hingegen mit negativen Vorzeichen an.
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