Weisses Haus prüft BeziehungenBiden für Neubewertung des Verhältnisses zu Saudiarabien
Die USA sollen die militärische Zusammenarbeit mit Saudiarabien einstellen, weil durch die Förderkürzung indirekt Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützt werde.

Die Förderkürzung der Erdöl-Allianz Opec+ belastet das Verhältnis zwischen den USA und Saudiarabien. Das Weisse Haus signalisierte am Dienstag die Bereitschaft, die Beziehungen zu dem langjährigen Verbündeten neu zu bewerten.
US-Senatoren aus Bidens Demokratischer Partei hatten zuvor die weitgehende Einstellung der militärischen Zusammenarbeit mit Saudiarabien gefordert, da das Land mit der Zustimmung zur Förderkürzung Russland in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstütze.
US-Präsident Joe Biden habe betont, dass das Verhältnis zu Saudiarabien im Licht der Förderentscheidung auf den Prüfstand gestellt werden müsse, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Nachrichtensender CNN. «Und er ist bereit, mit dem Kongress zu arbeiten, um nachzudenken, wie diese Beziehungen in Zukunft aussehen sollten», sagte er. Biden wolle diese Gespräche unverzüglich beginnen.
Der demokratische Senator Bob Menendez forderte am Vortag, die militärische Kooperation mit Saudiarabien einschliesslich der Waffenlieferungen weitgehend einzufrieren. Sein Kollege Dick Durbin äusserte sich bei CNN ähnlich: «Ich sehe keinen Grund, ihnen Waffen zu geben», wenn sie sich als Verbündete von Kremlchef Wladimir Putin verhielten. Die Demokraten halten zurzeit eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat. Im November stehen Parlamentswahlen an.
Die Öl-Allianz, in der Saudiarabien ein wichtiges Mitglied ist, hatte am Mittwoch vergangener Woche angekündigt, von November an zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger Öl zu fördern. Es ist die umfassendste Verringerung der Ölproduktion seit langem. Die USA hatten dagegen seit Monaten von der Opec+ ein Aufdrehen des Ölhahns gefordert – auch im Interesse der Weltwirtschaft.
Biden war im Juli nach Saudiarabien gereist und hatte dafür in den USA Kritik einstecken müssen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, über Menschenrechtsverletzungen Saudiarabiens hinwegzusehen, um Erdöl- und Benzinpreis zu drücken.
SDA/oli
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