Voléro Zürich will Köniz entthronen – und damit in die Königsklasse
Im Playoff-Final der Frauen trifft Volley Köniz auf Voléro Zürich. Deren Trainerin hat zwei Wünsche, der Präsident noch einen weiteren.
Nach einer Zwischensaison mit reduziertem Budget, Rang 3 in der Meisterschaft und dem Viertelfinal-Out im Cup ist Voléro Zürich in alter Stärke zurück. Das Kader, in welchem 12 Ausländerinnen figurieren und das mit einem Budget von rund 900 000 Franken operiert, hat bereits den Super- sowie den Schweizer Cup für sich entschieden, den Meistertitel streben sie nach einem Jahr Unterbruch ebenfalls wieder an. Es wäre der fünfte insgesamt nach den vier in Folge zwischen 2005 und 2008.
Nach Startschwierigkeiten (zwei Niederlagen in den ersten drei Partien) sind die Zürcherinnen seit nunmehr 24 Spielen in Cup und Meisterschaft ungeschlagen. Im Playoff-Halbfinal gab Voléro gegen Neuchâtel, das zu Beginn der Saison gegen die Startruppe noch erfolgreich gewesen war, keinen Satz ab.
Vorbereitung im Ausland
Nun steht das Team von Trainerin Swetlana Ilic im Final; der Gegner ist Titelhalter Köniz. Obwohl auch die Bernerinnen in dieser Saison zweimal bezwungen wurden (3:1 und 3:0), überliess man in den drei Wochen seit der Finalqualifikation in der Vorbereitung nichts dem Zufall: Die erste Woche verbrachte Voléro in Cannes. Der Tabellenleader der League A und Teilnehmer des Final-Four in der Champions League war froh um die Sparrings. Als Gastgeber des Finalturniers vom Osterwochenende hatten die Französinnen in Achtel- und Viertelfinals ein Freilos.
In der zweiten Woche führte die Reise nach Italien, zum Serie-A-Team Perugia, dem Partnerteam von Voléro. Dies sei nicht kostspielig gewesen, sagt Präsident Stav Jacobi. Im Gegenteil: «Das ist der Vorteil der engen Zusammenarbeit. Finanziell ist es für uns praktischer, wenn wir auswärts trainieren, weil der Gegner fast alles bezahlt.»
Für die Trainerin lohnten sich die Trips vor allem, weil «wir gut arbeiten konnten». Sie ist froh, dass alle ihre Spielerinnen nach der langen Saison «nur ein bisschen müde» sind, aber keine verletzt. Deshalb ist sie auch überzeugt, dass sie mit ihrem Team das Ziel erreichen kann. «Wir hatten genug Zeit und haben genügend Potenzial.» Neben dem ersten Wunsch, dem Titelgewinn, hat die Serbin aber noch einen zweiten: «Ich hoffe, dass wir zusammen mit Köniz attraktives Volleyball zeigen.»
Champions League im Visier
Auch Jacobi sagt: «Eine bessere Finalpaarung als Voléro gegen Köniz kann man sich gar nicht vorstellen.» Köniz hatte den Titel von 2000 bis 2004 sowie im vergangenen Jahr geholt. Neben dem Titel liebäugelt der gebürtige Russe aber auch bereits mit der Champions League, für die sich der Schweizer Meister qualifiziert. «Dank früheren Erfolgen haben wir auch nach zwei Jahren Abwesenheit einen Startplatz (Voléro verzichtete 2008/09, Köniz 2009/10, jeweils aus finanziellen Gründen, die Red.). Und wir würden diesen sicher annehmen, Köniz wohl nicht.» Nach einem weiteren Verzicht würde die Schweiz aller Wahrscheinlichkeit den Platz verlieren. «Deshalb hat der Final für uns eine doppelte Bedeutung», so Jacobi.
Köniz «hausbacken», aber «heiss»
Trainer Dirk Gross bestätigt, dass Köniz auch für die nächste Saison auf die Königsklasse verzichten würde. «Es wäre zwar eine Herausforderung. Aber realistisch betrachtet, würden wir damit nur Geld rausschleudern und Zeit verplempern, weil wir sowieso keine Chance haben.» Volley Köniz kann und will sich nicht so viele ausländische Topspielerinnen leisten, auch die Vorbereitung auf den Final war «hausbacken» (Gross). Das Training zu Hause stimmt ihn dennoch zuversichtlich: «Alle sind fit und gut drauf, motiviert und heiss für den Final.» Auch der Deutsche hofft, dass es in der Best-of-7-Serie zu spannenden Spielen kommt. «Der Playoff-Final hat eigene Gesetze, wie der Cup», so Gross. Da war für Köniz allerdings schon im Achtelfinal Schluss.
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