Velostadt Burgdorf vor Bern
In einer Umfrage bei Velofahrenden liegt Burgdorf auf Rang 1, Bern auf Rang 9.

Burgdorf darf sich als velofreundlichste Stadt der Schweiz bezeichnen: Die Kleinstadt schaffte es in einer gestern veröffentlichten Umfrage von Pro Velo Schweiz zuoberst auf das Siegerpodest. Burgdorf hatte bereits bei der letzten Umfrage 2006 den zweiten Rang erreicht und löst nun die damalige Gewinnerstadt Winterthur an der Spitze ab. Beinahe 10 000 Velofahrer und -fahrerinnen haben die Velofreundlichkeit ihrer Wohngemeinde benotet.
Bern nur im Mittelfeld
Den respektablen 5. Rang teilen sich laut dieser Umfrage Köniz und Thun. Bern hingegen schaffte es mit dem 9. Rang – bei insgesamt 19 ausgewerteten Städten – nur ins Mittelfeld. Freundlicher sieht das Bild für Bern aus, wenn man nur die schweizerischen Grossstädte betrachtet: In einer parallel vom Forschungsinstitut GfS Bern durchgeführten repräsentativen Umfrage lag Bern hinter Basel auf dem zweiten Rang.
«Die Situation der Velofahrer und Velofahrerinnen hat sich in den letzten Jahren verbessert», erklärte die Stadtberner Verkehrsdirektion in einer Medienmitteilung. Zugleich räumte sie ein, dass «weiterhin Handlungsbedarf besteht». Die Berner Sektion von Pro Velo macht in ihrer Medienmitteilung «in mancherlei Hinsicht grosses Verbesserungspotenzial» aus.
Ein näherer Blick auf die Umfrage bei den Velofahrenden zeigt in der Tat ein durchzogenes Bild für Bern: Gegenüber der letzten Umfrage 2006 stieg die Gesamtnote zwar von 3,3 auf 3,8. Bern gehört damit zu jenen Städten, die sich am deutlichsten verbessert haben. Mit einer Note unter 4 auf der Skala von 1 bis 6 bleibt das Resultat jedoch insgesamt ungenügend.
Beste Note für Wegnetz
In den einzelnen Bewertungskategorien erhielt Bern von seinen Velofahrenden einzig für das Wegnetz eine genügende Note von 4,6. Bezüglich des allgemeinen Verkehrsklimas liegt die Bundesstadt mit einer Note von 3,9 im schweizerischen Durchschnitt. Die Verkehrssicherheit wurde mit 3,8 benotet, der Fahrkomfort mit 3,6. Der Stellenwert des Veloverkehrs in der Stadt erhielt die Note 3,5.
Abstellplätze grösstes Problem
Am wenigsten zufrieden sind die Berner Velofahrenden mit der Situation an den Abstellplätzen, die nur die Note 3,4 erhalten. «Stein des Anstosses sind der stark ausgeprägte Velodiebstahl und Vandalismus sowie die Qualität der Abstellplätze, namentlich am Bahnhof», kritisierte Pro Velo Bern.
In diesem Punkt verspricht die städtische Verkehrsdirektion Abhilfe: Die Velostation bei der Schanzenpost werde mit ihren 800 Plätzen die Parkiersituation am Bahnhof «wesentlich entschärfen», teilte sie mit. In der für 2014 geplanten Station sollen die Velos vor Diebstahl geschützt sein, vorgesehen sind auch Dienstleistungen wie Veloreinigung. Weiter verbessern will die Verkehrsdirektion die Veloverbindungen auf den Hauptstrassen, so zum Beispiel auf dem Abschnitt zwischen Thunstrasse und Ostring. Zudem sollen Velofahrende weitere Einbahnstrassen auch in der Gegenrichtung befahren dürfen.
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