Media-Markt-Randale hat ein juristisches Nachspiel
Nach den Randalen bei der Eröffnung einer Media-Markt-Filiale im Berner Stadtzentrum läuft eine Strafuntersuchung gegen mutmassliche Täter.
Im Zentrum stehen dabei Straftatbestände wie Gewalt und Drohungen gegen Beamte und Landfriedensbruch. Auch wegen Sachbeschädigung ging eine Anzeige ein, wie Christoph Gnägi, Sprecher der Berner Kantonspolizei, am Mittwoch eine Meldung der Pendlerzeitung «20 Minuten» auf Anfrage bestätigte.
Mehrere hundert Aktivisten hatten Ende März ihren Unmut über die Umnutzung der Berner Markthalle zum Ausdruck gebracht. Wo früher Restaurants und Bars die Besucher anlockten, ist nun der Elektronik-Discounter Media Markt eingezogen.
Ein «Bündnis Inexistenter Partykapitalisten» hatte am Eröffnungstag der Media-Markt-Filiale am 26. März dazu aufgerufen, vor der Markthalle eine Party zu feiern und die Filiale zu blockieren.
Die Kundgebung artete in wüste Randale aus. Scheiben gingen zu Bruch und eine Person wurde durch einen Flaschenwurf verletzt. Die Polizei hielt fünf Personen an und nahm sie mit auf die Wache.
Berner Medien zur Herausgabe von Bildmaterial aufgefordert
Die Staatsanwaltschaft zapft indes für die Ermittlungen diverse Quellen an. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen wurden verschiedene Berner Medien zur Herausgabe von Bildmaterial aufgefordert. Gemäss Begründung heisst es in der Verfügung, dass der dringende Verdacht bestehe, dass «die Täterschaft strafbare Handlungen begangen hat» und dabei gefilmt oder fotografiert wurde.
Die Journalistinnen und Journalisten werden aufgefordert, innert zehn Tagen das Material per A-Post zu schicken. Dazu sind die Medienschaffenden allerdings nicht verpflichtet, haben sie doch das juristisch das Recht, über «Inhalt und Quellen ihrer Information» zu schweigen, wie es in der Strafprozessordnung heisst. Die Gratiszeitung 20 Minuten und die «Berner Zeitung» kommen der staatsanwaltschaftlichen Aufforderung denn auch nicht nach, wie Anfragen zeigen. Der «Bund» hat keine entsprechende Verfügung erhalten.
Die Berner Markthalle war jahrelang ein beliebter Treffpunkt mit Bars und Restaurants. 2013 wurde die Halle geschlossen und saniert. Schon als der Media Markt als neuer Mieter genannt wurde, gab es Kritik aus der Bevölkerung. Gewerbe und Gastronomie würden von grossen Ladenketten immer mehr aus der Innenstadt verdrängt.
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