Kommentar: Stöcklis Sturm aufs Stöckli
Mit Hans Stöckli erobert ein weiterer Sozialdemokrat einen Ständeratssitz. Für die SVP ist das Berner Resultat eine schallende Ohrfeige.

«Wer hätte das gedacht?», hörte man gestern im Berner Rathaus allenthalben. Tatsächlich kommt das Resultat der Stichwahl für die beiden Ständeratssitze einer Sensation gleich. Im ersten Wahlgang gingen noch gegen 60 Prozent aller Stimmen an bürgerliche Kandidaten, und nun lässt SP-Mann Hans Stöckli den bisherigen SVP-Vertreter Adrian Amstutz weit hinter sich. Der ehemalige Bieler Stadtpräsident ist damit nach Simonetta Sommaruga erst der zweite vom Volk gewählte SP-Ständerat in der Geschichte des Kantons Bern. Ansonsten hatten FDP und SVP die Wahl jeweils unter sich ausgemacht. Jetzt sind die beiden traditionsreichen bürgerlichen Parteien draussen, die Jungpartei BDP feiert mit ihrem Kandidaten Werner Luginbühl einen phänomenalen Sieg, und die SP profitiert von der SVP/BDP-Spaltung als lachende Dritte.