Hochwasser: Lage hat sich stabilisiert
In den Unwettergebieten im Kanton Bern hat sich die Lage am Mittwoch weiter stabilisiert. An der randvollen Aare in Bern hat die Feuerwehr vorsorglich Schutzdämme aufgestellt. Im Emmental kamen die Aufräumarbeiten weiter voran. Unsicherheitsfaktor bleibt das Wetter.
Beim Führungsstab Emmental rechnet man für die nächsten 12 Stunden - bis Donnerstag 6.00 Uhr - mit einer Niederschlagsmenge von 15 bis 25 Millimetern, wie Sprecher Georges Wüthrich der sda am frühen Mittwochabend sagte.
Am Morgen hatten die Prognosen je nach Modell noch bis 40 Millimeter Niederschlag betragen. Man sei deshalb «leicht optimistisch», was die Gefahr weiterer Schäden betreffe, erklärte Wüthrich.
Die von den Überschwemmungen betroffene Bevölkerung von Schangnau, Bumbach und Eggiwil wird am Mittwochabend zu einer Informationsveranstaltung in Bumbach geladen, wo Behördenvertreter sowie Experten von Gebäudeversicherung und Elementarschadenfonds für Fragen und Beratung zur Verfügung stehen.
Höchster Schweizer überbringt Grussbotschaft
Dabei werden auch Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger (CVP/LU) sowie die bernische Regierungspräsidentin Barbara Egger Grussbotschaften überbringen. Der höchste Schweizer, der im benachbarten Entlebuch wohnt, wolle damit seine Solidarität zum Ausdruck bringen, sagte Wüthrich.
Die beiden Politiker werden vorgängig die Schadensplätze in Bumbach besuchen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Insgesamt sind für die Aufräumarbeiten derzeit rund 100 Zivilschützer im Einsatz. Polizei und Feuerwehr haben ihre Einsätze vorerst beendet, nicht zuletzt, um Kräfte zu tanken.
Bau Notbrücke kommt voran
Im Einsatz ist zudem die Armee, die in Bumbach eine Notbrücke über die Emme baut. Die Arbeiten kämen gut voran, sagte Urs Müller vom Führungsstab der Armee auf Anfrage. Bis spätestens am Sonntag soll der Ersatz für die von der Flutwelle weggerissene Roseggbrücke befahrbar sein.
Insgesamt sind 60 Armeeangehörige rund um die Uhr im Einsatz. Sie arbeiten in drei achtstündigen Schichten. Sobald die Notbrücke in Bumbach errichtet ist, soll nächste Woche mit dem Bau von zwei provisorischen Fussgängerstegen in Eggiwil begonnen worden.
Aufgeräumt wird auch in der Region Sumiswald, wo der über die Ufer getretene Hornbach am Montag grosse Schäden angerichtet hatte. Zivilschützer befreien nun die Bachufer vom Schwemmholz, wie das Regionale Führungsorgan Trachselwald mitteilte. Die Wettersituation sei stabil, hiess es weiter.
Bern: Schutzdämme an der Aare aufgebaut
Im Hinblick auf weitere Niederschläge hat die Feuerwehr in der Stadt Bern die Schutzmassnahmen an der Aare vorsorglich verstärkt. Die Wassermenge in Bern blieb am Mittwoch unter der Schadensgrenze, obwohl die Abflussmenge aus Thunersee erhöht wurde.
Wegen der instabilen Wetterlage müsse erwartet werden, dass der Pegelstand in Bern innert Kürze die Schadensgrenze überschreiten könne. Die Feuerwehr hat deshalb am Dienstagabend beim Altenberg und an den Uferwegen vorsorgliche Schutzdämme mit so genannten Beaver-Schläuchen aufgebaut.
Die Regenfälle der letzten Tage hatten die Pegelstände des Brienzer- und Thunersees weiter ansteigen lassen. Die Kantonspolizei fordert Schiffsführer zur Vorsicht auf, da sich nach wie vor viel Schwemmholz auf den Seen im Kanton Bern befände. Obwohl Sperren eingerichtet wurden, könnten grössere Holzstücke in den Seen treiben.
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