42 Millionen für Sanierung der Pensionskasse
Bolligen, Ittigen und Ostermundigen müssen ihre gemeinsame Pensionkasse sanieren. Nun liegt eine Bilanz vor über den Finanzierungsbedarf.

Für die Sanierung der seit mehreren Jahren mit einer Unterdeckung kämpfende Personalvorsorgestiftung Bolligen-Ittigen-Ostermundigen (PVS BIO) liegt nun ein Zwischenbericht vor. Er zeigt, dass die Sanierung Kosten von 42 Millionen Franken verursachen dürfte.
Die Sanierung basiert auf zwei Ansätzen, wie Vertreter des Stiftungsrats und ein externer Experte am Dienstag in Ittigen an einer Medienkonferenz sagten. Erstens sollen die 20 Körperschaften, die ihre Angestellten in der PVS BIO versichern, eine Einmaleinlage von 21 Millionen Franken leisten.
Allein für die grösste angeschlossene Körperschaft, die Einwohnergemeinde Ostermundigen, bedeutetet dies eine Ausgabe von fast acht Millionen Franken.
Zweitens soll die Kasse langfristig auf eine gesunde Basis gestellt werden, indem mehrere sogenannte «technische Parameter» angepasst werden. Gemeint sind etwa der technische Zinssatz und der Umwandlungssatz. Das führt zu einer Belastung von 7,8 Millionen Franken für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Zudem sollen beide Seiten höhere Beiträge entrichten.
Bis ins Jahr 2022 soll damit der Deckungsgrad der Kasse von heute 80,1 wieder auf 100 Prozent steigen.
Zum Sanierungsprogramm gehört auch, dass der heute schon bestehende Sanierungsbeitrag der Versicherten von zwei Prozent auf sechs Prozent erhöht wird und dass die Kasse vom Leistungs- zum Beitragsprimat wechselt.
Alternative: Anschluss an andere Kasse
Der Stiftungsrat der PVS BIO stellt sich allerdings auch die Frage, ob die Kasse selbständig bleiben soll oder ob sie sich - als Alternative zur eigenen Sanierung - einer Sammelstiftung anschliessen will. Der Stiftungsrat hat deshalb bei Sammelstiftungen Offerten eingeholt. Bis Ende Juni sollen sie ausgewertet sein.
Bleibt die Kasse selbständig und entscheiden sich die Körperschaften dazu, die Einmaleinlage zu leisten, kommt es in Ostermundigen zu einer Urnenabstimmung und in Bolligen und Ittigen zu Gemeindeversammlungsvorlagen.
Wenn sich die PVS BIO auflöse, gebe sie die Verantwortung an eine andere Pensionskasse ab, hiess es an der Medienkonferenz. Die Körperschaften verlören aber auch ein Stück Selbstbestimmung.
«Nichts Illegales getan»
Die PVS BIO geriet im Jahr 2008 in die Unterdeckung. Ein Jahr danach leitete der Stiftungsrat Massnahmen zur Gesundung ein, doch erkannte er nach Angaben der am Dienstag in Ittigen anwesenden Mitglieder etwa vor einem Jahr, dass diese nicht ausreichen.
Etwa zur gleichen Zeit habe sich auch die bernische Stiftungsaufsicht eingeschaltet und die Sanierung gefordert. Das sagte Stiftungsratspräsidentin Ursula Lüthy, Gemeinderätin in Ostermundigen. Ihr zufolge haben Analysen ergeben, dass die PVS BIO keine nicht gesetzeskonformen Anlagen getätigt hat.
Für den designierten Stiftungsratspräsidenten Marco Rupp - der neue Ittiger Gemeindepräsident löst im Juli Lüthy ab - braucht es allerdings noch eine Analyse der Vergangenheit. Es gelte aber vor allem, vorwärts zu schauen. Die Herausforderung werde sein, die gute Balance zwischen der Belastung der Arbeitnehmer und -geber zu finden.
Abstimmungen im Jahr 2016
Der Stiftungsrat informiert in diesen Tagen die Körperschaften und die 640 aktiven Versicherten und die 237 Rentner. Bis Ende November können die Körperschaften ihre Mitgliedschaft in der PVS BIO kündigen. «Wenn eine der grossen Körperschaften austritt, bedeutet das wohl die Liquidation der Kasse», sagte Rupp.
Bleibt die PVS BIO selbständig, beginnen ab 2016 die ersten Sanierungsmassnahmen zu greifen. Im nächsten Jahr sollen auch die Stimmbürger der angeschlossenen Gemeinden über die Einmaleinlage befinden. Der Primatwechsel fände Anfang 2017 statt.
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