Umstrittener Beitrag an Thuner Schlossberg-Parking genehmigt
Die Stimmberechtigten in Thun haben einen Beitrag von sechs Millionen Franken an das geplante Schlossberg-Parking bewilligt. Widerstand gegen den Investitionsbeitrag war vor allem aus dem rot-grünen Lager gekommen.

Am Sonntag sprachen sich 460 Stimmberechtigte (52,55 Prozent) für den 6-Millionen-Beitrag aus. 4931 Personen legten ein Nein in die Urne (47,45 Prozent). Die Stimmbeteiligung lag bei 33,3 Prozent.
Mit dem Volks-Ja gehe eine seit Jahrzehnten laufende Planung und Diskussion für eine Parkanlage am Ostrand der Thuner Innenstadt zu Ende, teilte der Thuner Gemeinderat am Sonntag mit. Die Anlage im Schlossberg werde die Erschliessung der Innenstadt und des Schlossbergs auch für Fussgänger verbessern.
Mit der Eröffnung des geplanten Parkings sollen dereinst über 200 oberirdische Parkplätze aufgehoben und als Freiflächen für Aussenrestauration oder Aussenverkauf umgenutzt werden. Das habe man mit den Innenstadtgeschäftsleuten und dem Verkehrsclub der Schweiz (VCS) verbindlich festgehalten, schreibt der Gemeinderat.
Gegner: «Steuergelder verschenkt»
Das Nein-Komitee hatte im Vorfeld kritisiert, der Stadtrat habe die sechs Millionen Franken gesprochen, obwohl noch kein Detailprojekt vorliege. Dabei könne das Schlossberg-Parking die Probleme in der Thuner Altstadt gar nicht lösen. Die Anlieferung der Geschäfte etwa bleibe eine Knacknuss.
Das Abstimmungsergebnis beurteilte das Nein-Komitee als knapp. Immerhin hätten rund 47 Prozent der Stimmberechtigten sich dagegen gestellt, in Zeiten von Sparpolitik sechs Millionen Steuergelder zu verschenken, schreibt das Komitee in einer Mitteilung. Man werde die weiteren Schritte kritisch beobachten.
Seit Jahren ein heisses Eisen
Das auf rund 42 Millionen Franken veranschlagte Parking im Innern des Schlossbergs wird die Parkhaus Thun AG realisieren, an der die Stadt mit 57 Prozent beteiligt ist. Die Finanzierung erfolgt hauptsächlich über Parkinggebühren, Fremdkapital und den nun bewilligten Beitrag der Stadt Thun. Das Parking soll etwa 350 Plätze enthalten und frühestens Ende 2017 eröffnet werden.
Die Lösung des Parkplatzproblems wird in Thun seit Jahren kontrovers diskutiert. 2001 schickten die Stimmberechtigten ein Projekt für ein Parkhaus unter der Aare bachab.
In den Jahren danach entwickelten sich Ideen für einen Parkhausring rund um die Innenstadt. An der Aarestrasse und im Grabengut stehen seit Jahren schon zwei Parkhäuser zur Verfügung. Nun sollen ein weiteres beim Bahnhof und eben jenes im Schlossberg dazukommen.
Die Stadt erhofft sich von dem Parkhausring eine Entlastung der Innenstadt durch Parkier- und Suchverkehr. Damit entstünde mehr Platz zum Flanieren, für Strassencafés oder Ähnliches.
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