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Regierungsrat muss die Alternative zum Westast prüfen
Die Alternative zum Bieler Westast muss eingehend geprüft werden: Das hat der Grosse Rat an einer Sitzung am Mittwoch mit grosser Mehrheit beschlossen.
Der neue kantonale Baudirektor ist in Biel ungeschickt vorgegangen.
Der kantonale Baudirektor Christoph Neuhaus an der Demonstration gegen den West-Ast der Bieler Autobahn.
(Bild: Franziska Rothenbühler)
Christoph Neuhaus hat von seiner Vorgängerin ein heisses Dossier geerbt: Der neue Baudirektor soll das baureife Mammutprojekt einer Autobahn mitten durch Biel endlich umsetzen. Seit Monaten ist das Vorhaben blockiert. Eine Bürgerbewegung lehnt sich gegen den Westast der Autobahnumfahrung auf und empfiehlt eine Alternativvariante – mit der das Hauptziel der Umfahrung, die Verkehrsentlastung der Stadt, aber nicht zu erreichen ist.
Beide Seiten setzten hohe Erwartungen in den Wechsel in der Baudirektion. Erste Signale stimmten optimistisch. Neuhaus liess die Alternativvariante genauer prüfen und sprach mit den Gegnern. Wenn er nun aber behauptet, der Gegenvorschlag biete «keine wesentlichen Vorteile» gegenüber dem Projekt des Kantons, ist dies schlicht falsch. Und wenn er die beiden Varianten von direkt involvierten Ingenieurbüros statt von neutralen Spezialisten vergleichen lässt, ist das zumindest ungeschickt.
Der Neue verspricht, den Willen der Bevölkerung zu respektieren. Einfach ist das nicht, denn eine Volksabstimmung wird es nicht geben. Wenn Neuhaus zur Lösung der Bieler Verkehrsprobleme beitragen will, braucht er deutlich mehr Fingerspitzengefühl als in seinen ersten 100 Tagen.
Der Bund
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