BDP-Präsident schliesst Listenverbindung mit SVP aus
Vor den eidgenössischen Wahlen im Herbst stellen die Parteien erste Überlegungen zu Listenverbindungen an. BDP-Präsident Heinz Siegenthaler will von einer Listenverbindung mit der SVP nichts wissen.

Ins Rollen brachte die Debatte auf nationaler Ebene FDP-Präsident Philipp Müller mit seiner Ankündigung, die Freisinnigen gingen keine flächendeckenden Listenverbindungen mit der SVP ein. SVP-Wahlkampfleiter Albert Röst stiess daraufhin eine Türe auf zur BDP, kassierte dort aber gleich eine Abfuhr.
Nun zieht die Debatte auch auf kantonaler Ebene Kreise. «Von mir aus gesehen ist eine Listenverbindung mit der SVP ausgeschlossen - auch im Kanton Bern», sagte der Berner BDP-Präsident Heinz Siegenthaler in einem Interview mit der «Berner Zeitung» vom Mittwoch. Die SVP sei für seine Partei fast ebenso weit weg wie die SP.
Türe weiterhin offen bei der SVP
Bei der SVP hingegen ist die Türe nicht zugeschlagen. Die SVP sei offen für Listenverbindungen «mit allem, was sich als bürgerlich versteht», sagte SVP-Geschäftsführerin Aliki Panayides am Mittwoch auf Anfrage. Für die Berner SVP sei wichtig, dass keine Stimmen verloren gingen, die dann der Linken zufielen.
Bei den Regierungsratswahlen im vergangenen Frühling hätten die Berner Bürgerlichen erfolgreich den Schulterschluss geübt. Diese Zusammenarbeit wolle die SVP auch bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst fortsetzen.
Gespräche zu möglichen Listenverbindungen werden laut Panayides erst in den kommenden Wochen geführt. Zuerst müsse die Gestaltung der Nationalratslisten abgeschlossen werden, bevor man über Listenverbindungen diskutiere.
Auch bei den Freisinnigen steht die Listengestaltung derzeit noch im Vordergrund. Mögliche Listenverbindungen habe man noch nicht diskutiert und es sei noch nichts entschieden, sagte FDP-Geschäftsführer Stefan Nobs auf Anfrage.
Gute Gründe
Dass die BDP sich klar von der SVP abzugrenzen versucht, hat Gründe: Bei den kantonalen Wahlen im vergangenen Frühjahr wurde die BDP von der Wählerschaft nämlich heftig abgestraft, weil sich die BDP mit Erzrivalin SVP ins Lotterbett gelegt hatte.
Gemäss Siegenthaler ist die BDP dabei im bürgerlichen Block untergegangen. Ein Effekt, der sich bei nationalen Wahlen noch verstärken könnte, wie der Parteipräsident befürchtet.
Im Interview mit der «Berner Zeitung» liess BDP-Präsident Heinz Siegenthaler einen Versuchsballon steigen und schlug eine grosse Listenverbindung in der Mitte vor, namentlich mit FDP, CVP und GLP.
Bei den Grünliberalen beispielsweise will man solche Fragen «mit Gelassenheit» angehen, wie Co-Parteipräsident Michael Köpfli auf Anfrage sagte. Die Zeit dränge nicht. Man sei im Gespräch offen.
Von Seiten der GLP sei dies keine Absage, aber auch keine Zusage, betonte Köpfli. Für seine Partei stünden Listenverbindungen vor allem mit Parteien ähnlicher Grösse im Zentrum.
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