Bern unterliegt dem LeaderBeginnt für den SCB das grosse Zittern?
Trotz ordentlicher Leistung in Genf verlieren die Berner 2:5. Am Sonntag stehen sie gegen Lugano daher gewaltig unter Druck.

Dass Servette die Tabelle fast seit Saisonbeginn anführt, kommt nicht von ungefähr. Die Genfer weisen die beste Schussquote und die beste Bully-Bilanz in der National League auf, sind im Powerplay am erfolgreichsten, haben drei der besten sechs Skorer der Liga sowie mit Valtteri Filppula den effizientesten Schützen in ihren Reihen – und mit Henrik Tömmernes auch noch den besten Punktesammler unter den Verteidigern. Und der Schwede sorgte gegen den SC Bern schon vor der Pause für den Höhepunkt der Partie.
Er zog den Puck durch die eigenen Beine und schoss ihn mit dem Stock zwischen seinen Beinen zwischen den Beinen von SCB-Verteidiger Cody Goloubef hindurch unhaltbar in die linke Ecke. Prädikat Weltklasse! Es war das 2:1 für die Genfer. Zuvor hatte Tyler Ennis die Mutzen früh in Führung gebracht und Linus Omark in Überzahl ausgeglichen. Es war eine verdiente Führung, denn die Genfer hatten die Besucher zeitweise schwindlig gespielt und sich allein zwischen der 5. und der 8. Minute fünf hochkarätige Chancen erarbeitet, die Philip Wüthrich mit viel Klasse und ein wenig Glück zunichte machte.
Im zweiten Drittel stand dann nicht Tömmernes, sondern ein Berner Verteidiger im Zentrum des Geschehens. Romain Loeffel hatte gleich doppelt Pech. Zuerst sah er die Scheibe nach einem harten Weitschuss von der Latte zurückprallen, und dann freute er sich zu früh über ein Tor. Sein vermeintliches 2:2 im Powerplay wurde nach einer «Coaches Challenge» von Jan Cadieux aberkannt, weil Oscar Lindberg Gauthier Descloux, mit einem Schlittschuh auf der Linie des Torraums stehend, die Sicht genommen hatte.
Gegen Lugano unter Druck
Ab dem Mitteldrittel war der SCB dem Favoriten ebenbürtig. Er befand sich nun vermehrt im Vorwärtsgang. Und eine Sekunde vor der zweiten Sirene wurden die Berner für ihre Bemühungen belohnt. Ennis bezwang in Überzahl Descloux aus kurzer Distanz. Dominik Kahun buchte einen Assist. Es war das sechste SCB-Goal in Folge, bei dem der Deutsche als Vorbereiter beteiligt war.
Es war auch Kahun, der in der 52. Minute Simon Moser herrlich bediente. Doch der SCB-Captain traf nicht ins Netz. Es war die beste Ausgleichschance, war doch Servette zuvor durch einen Konter in Führung gegangen. Spannend wurde es nicht mehr. Zweimal verliess Wüthrich seinen Platz, um einem sechsten Feldspieler Platz zu machen. Beim ersten Mal dauerte es 9, beim zweiten Mal sogar nur 8 Sekunden, bis die Genfer ins leere Gehäuse getroffen hatten.
Die Leistung der Mutzen war ordentlich, doch das reichte gegen die beste Mannschaft der Liga nicht. Weil Langnau, Lausanne und Ambri gewannen, ist es im unteren Tabellenbereich noch enger geworden. Am Sonntagabend empfängt der SCB den HC Lugano, und die Berner stehen gegen die Tessiner gewaltig unter Druck. Sollten die Berner verlieren, würde das Verpassen des Pre-Playoffs ein realistisches Szenario werden. Auch wenn die Berner keinen Tömmernes in ihren Reihen haben, sind sie dafür zu gut. Eigentlich.
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