«Die syrischen Rebellen blockieren den Dialog»
Russland macht die syrische Oppsition für die blutigen Kämpfe im Land verantwortlich. Die Aufständischen würden auf eine militärische Lösung setzen und seien nicht bereit für Gespräche, sagt Aussenminister Lawrow.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow gibt «extremistischen» Aufständischen die Schuld für den anhaltenden blutigen Konflikt in Syrien. «Die Extremisten haben derzeit die Oberhand in den Reihen der Opposition», sagte Lawrow heute bei einer Medienkonferenz in Moskau.
Diese setzten «auf die militärische Lösung und blockieren jede Initiative für einen Dialog». Noch vor wenigen Tagen habe seine Regierung den Eindruck gehabt, dass die Voraussetzungen für Verhandlungen der syrischen Konfliktparteien gegeben seien, sagte Lawrow.
Gespräch mit Kerry
Auch wenn die Aussichten mittlerweile schlecht seien, werde Moskau weiter auf eine Beilegung der Kämpfe zwischen den Aufständischen und den Truppen von Syriens Staatschef Baschar al-Assad dringen. «Wir legen nicht die Hände in den Schoss», sagte der russische Chefdiplomat. «Wir können natürlich dieses Problem nicht anstelle der Syrer lösen, aber bei unseren Kontakten mit anderen Ländern spüren wir wachsende Sorge.»
Lawrow telefonierte nach eigenen Angaben auch mit US-Aussenminister John Kerry zum Syrien-Konflikt. Dabei habe er den Eindruck gewonnen, dass Kerry «die Ernsthaftigkeit der Lage» verstehe. Der US-Aussenminister hielt sich im Rahmen einer Europareise in Berlin auf, wo er auch Lawrow treffen sollte. Dabei dürfte auch der Syrien-Konflikt ein Thema sein.
Kämpfe nahe einer Polizeischule
Russland gehört zu den letzten Ländern, die Assad unterstützen. Im UNO-Sicherheitsrat verhinderte Moskau eine entschiedene Verurteilung von Assads Vorgehen gegen die Aufständischen.
Bei Kämpfen nahe einer Polizeischule in der nordsyrischen Stadt Aleppo sind nach Angaben von Rebellen Dutzende Soldaten und Regierungsgegner getötet worden. Wie die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, starben bei den Gefechten in den vergangenen zwei Tagen mindestens 71 Menschen, darunter 26 Rebellen. Die Regierung habe auch aus der Luft angriffen, heiss es. Nach Informationen der Vereinten Nationen sind seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien im März 2011 rund 70'000 Menschen ums Leben gekommen.
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