«Bald operieren US-Kampfdrohnen über dem Irak»
Im Kampf gegen al-Qaida helfen die USA dem Irak mit Waffen, aber nicht mit Truppen. Ein weiteres Erstarken des Terrornetzwerks würden die USA keinesfalls hinnehmen, sagt Nahost-Experte Guido Steinberg.
Die USA beliefern die irakische Regierung mit Raketen und Drohnen, um die al-Qaida zu bekämpfen. Ist das eine substanzielle Hilfe oder nur Symbolpolitik? Diese Waffenlieferung wird das militärische Kräfteverhältnis zwischen der Zentralregierung von Nouri al-Maliki und der irakischen al-Qaida nicht entscheidend verändern. Anders wäre die Situation, wenn die Amerikaner Kampfdrohnen liefern würden. Die Iraker bekommen allerdings nur Überwachungsdrohnen. Die Hellfire-Raketen können gegen kleinere Stützpunkte oder Trainingslager der al-Qaida eingesetzt werden. Die al-Qaida wird sich aber rasch darauf einstellen. Trotzdem ist die Waffenlieferung der USA mehr als Symbolpolitik. Es ist ein Versuch, die Reichweite der Regierung in den sunnitischen Regionen zu erhöhen. Und das ist dringend nötig, denn es droht der Verlust von grossen Gebieten im Westen und im Norden des Irak.