150 Tote bei Militäreinsatz in Nigeria
Bei einer Militäraktion im Nigerdelta sind nach Angaben eines Menschenrechtlers bis zu 150 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien viele Zivilisten. Die Soldaten suchen nach einem Rebellenführer.

Die schwer bewaffneten Soldaten suchten nach einem Rebellenführer und würden von der Luftwaffe unterstützt. Die Aufständischen hätten die Gegend jedoch bereits vor Beginn der Offensive verlassen, sagte Oghebejabor Ikim vom Forum für Gerechtigkeit und die Verteidigung von Menschenrechten am Freitag.
Frauen vergewaltigt, Häuser angezündet
Der am Mittwoch begonnene Einsatz konzentrierte sich dem Aktivisten zufolge auf die Ortschaft Ayakoromo. Zivilisten seien getötet, Frauen vergewaltigt und Häuser zerstört worden, sagte Ikim und sprach von einer «Mordserie an unschuldigen Zivilpersonen».
Ein Militärsprecher erklärte am Freitag, der Einsatz werde fortgesetzt, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. Weil die Streitkräfte alle Flüsse abgeriegelt haben, konnten das Rote Kreuz und weitere Helfer das betroffene Gebiet nicht erreichen.
Ziel des Militäreinsatzes ist die Festnahme oder Tötung des Rebellenführers John Togo. Dessen Anwalt erklärte, Togo und seine Kämpfer hielten sich nicht in der angegriffenen Region auf. Die Regierung habe ein Treffen mit dem Aufständischen geplant, um über eine Einigung zu verhandeln, stattdessen aber eine Militäroffensive begonnen. Ein Militärsprecher erklärte, Soldaten hätten in drei Lagern Waffen und Sprengstoff gefunden.
Rebellen im ölreichen Nigerdelta kämpfen seit 2006 gegen Regierungstruppen, entführen Mitarbeiter von Ölunternehmen und zerstören Pipelines. Damit wollen sie eine stärkere Beteiligung der örtlichen Bevölkerung an den Öleinnahmen durchsetzen.
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