«Dieb, Mörder, Erdogan»
In Istanbul gingen nach dem umstrittenen Referendum 2000 Demonstranten auf die Strasse, um gegen Erdogan zu protestieren.
Nach dem umstrittenen Referendum in der Türkei ist es in Istanbul zu Protesten gegen Staatschef Recep Tayyip Erdogan gekommen. Im Stadtteil Besiktas im Zentrum der Millionenmetropole versammelten sich am Montagabend rund 2000 Demonstranten, wie eine dpa-Reporterin berichtete.
Sie skandierten unter anderem «Dieb, Mörder, Erdogan». Anwohner lehnten sich aus dem Fenster. Sie klatschten und schlugen als Zeichen des Protestes auf Töpfe. Zunächst kam es nicht zu Zusammenstössen mit der Polizei.
Erdogans Spott
Die Gruppe «Hayir Besiktas» (Nein Besiktas) hatte in dem Demonstrationsaufruf geschrieben: «Wir sind hier gegen Betrügereien, Ungerechtigkeiten und gestohlene Stimmen!» Auch in anderen Stadtteilen Istanbuls sowie in der Hauptstadt Ankara und der westtürkischen Stadt Izmir hatten Regierungskritiker zu Protesten aufgerufen.
Erdogan verspottete die Demonstranten am Montagabend in einer Ansprache vor dem Präsidentenpalast. «Während das Ergebnis vom 16. April unser Volk zufriedengestellt und glücklich gemacht hat, hat es andere ganz ohne Zweifel enttäuscht», sagte er. «Wie ich sehe sind die mit den Kochtöpfen und Pfannen wieder aufgetaucht.»
In Anlehnung an die niedergeschlagenen Gezi-Proteste vom Sommer 2013 sagte Erdogan: «Das sind eben Gezi-Leute. Das sind die mit den Töpfen und Pfannen.» Auch damals hatten Anwohner ihrem Protest durch das Schlagen auch Kochtöpfe Ausdruck verliehen.
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