«Ohne Nato versandet die Revolution»
Ohne militärischen Eingriff von aussen dürfte Libyen vor einer düsteren Zukunft stehen und der Welt könnte eine neue Terrorismuswelle drohen, sagt Mauro Mantovani, Dozent Strategische Studien an der ETH Zürich.

Wie beurteilen Sie die derzeitige Lage in Libyen? Mauro Mantovani: Militärisch haben die Regierungstruppen offenbar die Oberhand gewonnen und drängen dank ihrer überlegenen Feuerkraft die Rebellen schrittweise nach Osten. Ohne ein militärisches Eingreifen von aussen sehe ich keine Wende zugunsten der Aufständischen. Die Folgen wären weit reichend: verschärfte Repression und weitere Verschlechterung der humanitären Lage in Libyen, aber auch eine Fortsetzung der Rebellion auf tiefem Niveau. Auch ist zu befürchten, dass von den Rebellen erbeutete libysche Waffen auf den internationalen Schwarzhandel gelangen, insbesondere Ein-Mann-Flugabwehr-Lenkwaffen, sogenannte Manpads.