Kämpfen und sterben für Ghadhafis Geld
Afrikanische Söldner schlagen sich für den libyschen Diktator – und auch viele Tuareg stehen in seinem Solde. Ihr Militäreinsatz hat eine gewaltige Wut gegen alle dunkelhäutigen Menschen in Libyen heraufbeschworen.

Es ist schon fast ein Ritual, was sich im Gerichtsgebäude der «befreiten» libyschen Hafenstadt Benghazi abspielt. Wann immer sich ausländische Journalisten einfinden, werden sie zu einer Identifizierungsparade ins oberste Stockwerk geladen: Dort kauern mehrere dunkelhäutige Männer zitternd vor Angst in einem kleinen weiss getünchten Raum. Bei den Männern handle es sich um afrikanische Söldner, die auf friedliche Demonstranten geschossen hätten, sagen ihre libyschen Bewacher und verweisen auf Reisedokumente, die sie in den Taschen ihrer Gefangenen gefunden hätten. Darunter vor allem Pässe aus den Nachbarländern Niger und dem Tschad, auch aus Mali oder Ghana sind welche dabei.