Auserwählt, eingeflogen, frustriert
2200 syrische Flüchtlinge konnten bisher direkt in die Schweiz einfliegen. Das macht die Ankunft nicht unbedingt einfacher, wie die Geschichte von Shabaan Alsayed Ali zeigt.

Shabaan Alsayed Ali sitzt auf dem abgenutzten Sofa in seinem Wohnzimmer und zündet sich eine Zigarette an. Er greift nach der Fernbedienung, zappt von einem Fernsehsender zum nächsten, sucht nach Nachrichten aus Syrien. Er findet keine. Er zündet die nächste Zigarette an. Er blättert in seinem blauen Notizheft mit den vielen deutschen Wörtern, die Buchstaben ergeben keinen Sinn, er klappt das Heft wieder zu. Er steht auf, kniet nieder, betet. Sitzt wieder ab. Draussen, im schaffhausischen Stein am Rhein, regnet es.