Auf der schwarzen Liste: Der Bankverwalter des Papstes
Vor einem Jahr wurde Ettore Gotti Tedeschi an die Spitze der Vatikan-Bank IOR berufen, um aufzuräumen. Doch die Staatsanwälte waren schneller als er.

Die Schatten der unrühmlichen Finanzgeschichte des Vatikans haben Ettore Gotti Tedeschi schnell eingeholt. Nur 363 Tage nachdem Papst Benedikt XVI. in grosser Not den streng katholischen Finanzethikprofessor und langjährigen Italien-Chef der spanischen Banco Santander an die Spitze der Vatikanbank IOR berufen hatte, haben Staatsanwälte nun Ermittlungen gegen den Bankier wegen Verdachts auf Geldwäsche eingeleitet. «Es war der komplizierteste Tag meines Lebens», seufzte der 65-Jährige. Er fühle sich zutiefst gedemütigt.