Berner Podcast «Gesprächsstoff»«Auch ohne Bio können wir nicht mit Grossverteilern mithalten»
Sie machten Bio populär und bekämpfen nun die Konkurrenz von Migros und Co. Warum Quartierläden wie das Matte-Lädeli daran festhalten und wieso wir überhaupt Bio einkaufen.
Die sofortige Schliessung aller 37 Reformhausfilialen der Biokette Müller letzte Woche löste einmal mehr die Diskussion um den Überlebenskampf von kleinen Bioquartierläden aus. Brachten die Pionierinnen und Pioniere Bioprodukte in den 80er-Jahren überhaupt erst auf den Markt, sehen sie sich heute mit der Konkurrenz des immer breiter werdenden Bioangebots der Grossverteiler konfrontiert.
Einer von ihnen ist Aram Melikjan, der seit 30 Jahren im Berner Matte-Lädeli Bioprodukte anbietet. Seit Migros und Co. Mitte der 1990er-Jahre auf den Biozug aufgesprungen sind, stagniert sein Absatz. Trotzdem kommt es für ihn nicht infrage, Biowaren aus dem Sortiment zu nehmen. Im Podcast erzählt er, wie er sich mit seinem Quartierladen gegen die Grossverteiler und Discounter, wie Denner oder Aldi und Lidl, behauptet.

Auch zu Wort in der aktuellen Folge von «Gesprächsstoff» kommt Claude Messner. Er ist Professor für Konsumentenverhalten am Institut für Marketing und Unternehmensführung an der Uni Bern. Rund 60 Prozent der Entscheide beim Einkaufen würden erst vor Ort gefällt, erklärt er. «Dabei spielen Motive wie ob ich gerade die Welt retten will, ob ich Hunger habe oder wenig Geld im Portemonnaie eine grosse Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Bioprodukt.»
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