Assad kann sich zurücklehnen
Die Teilnahme des Iran an den Gesprächen wäre folgerichtig gewesen, denn ohne Teheran gibt es keinen Frieden in Syrien. Nach der Kehrtwende der UNO ist wieder alles offen.
Es bleibt eine Zitterpartie bis zum Beginn des Treffens und wahrscheinlich auch danach: Die syrische Friedenskonferenz in Montreux und später in Genf, die nach Ansicht selbst grösster Optimisten kaum Frieden bringen dürfte, hat noch immer keine verbindliche Teilnehmerliste. Die politische Opposition, auf dem Schlachtfeld ohnehin weitgehend einflusslos, rang sich erst vor wenigen Tagen auf Druck des Westens zur Reise in die Schweiz durch. Einige Kampfverbände – nicht die stärksten – sagten ebenfalls zu, anzureisen. Und dann schien plötzlich alles wieder offen. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte den Iran zur Eröffnung der Konferenz eingeladen. Für die Opposition war das unannehmbar, die Einladung müsse zurückgenommen werden, forderte sie ultimativ. Auch Saudiarabien, Financier der Opposition, wollte aussteigen. Ban zog die Notbremse: «Genf II» findet ohne den Iran statt.