App «rettet» fast 17'000 Mahlzeiten im Kanton Bern
Die Food-WasteApp «Too Good To Go» hat in der Stadt Bern bereits 75 Partner.

Ein Blick in die Fruchtschale zeigt: Schon wieder ein verfaulter Pfirsich. Mit schlechtem Gewissen wirft man ihn in den Müll und gibt der Rekordhitze die Schuld. Jährlich werden in der Schweiz 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt, zwei Drittel des Abfalls wären vermeidbar. Dabei könnten Gastronomiebetriebe heute dank der Digitalisierung Food-Waste vermeiden.
Speisen kosten ein Drittel
Mit der App «Too Good To Go» können Berner bei 75 Gastronomiebetrieben in ihrer Stadt Lebensmittel kaufen, bevor diese entsorgt werden. Partner sind etwa das Tibits im Bahnhof oder das Injera im Länggassquartier. Kunden bezahlen dank der App zu Randzeiten nur ein Drittel des Preises für eine Mahlzeit. Damit konnten seit der Gründung der App vor einem Jahr im Kanton Bern fast 17000 Mahlzeiten gerettet werden, wie der Schweizer Ableger mitteilt.
Die Verkaufsstellen können selber entscheiden, wie viele Portionen sie anbieten wollen. Bei den Tibits-Filialen sind es täglich fünf bis acht. «Je nachdem, wie gut es läuft, müssen wir Gästen aber auch mal absagen», sagt Tibits-Mediensprecherin Michaela Wicki. In der App wird dann jeweils «ausverkauft» angezeigt.
Wachstumspotenzial
Wird durch die zusätzliche Nachfrage, welche die App generiert, nicht das Angebot ausgeweitet und dadurch noch mehr Essen entsorgt? Sara Osmani, Sprecherin von «Too Good To Go», winkt ab: «Der Betrag reicht den Partnern knapp, um die Selbstkosten zu decken.»
Ein nationaler Vergleich zeigt, dass Bern noch viel Wachstumspotenzial hat. So rettete die App in der Stadt Zürich schon sechsmal mehr Mahlzeiten als hier.
Der Kampf gegen Food-Waste liegt im Trend. Weitere Beispiele sind die Verschenkplattform «Foodsharing» oder die «Ässbar»-Läden, welche Backwaren vom Vortag anbieten.
Ernährung trägt mit einem Anteil von 28 Prozent bedeutend zur Umweltbelastung in der Schweiz bei.
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