Andocken an eine andere Welt
Flucht und Migration sind schon seit einiger Zeit beliebte Themen im Theater. Was aber bedeutet es konkret, wenn Geflüchtete auf der Bühne stehen?

Es fühlt sich an, als sei man zur Drohne geworden, der Blick geht über ganz Bern, in alle Richtungen. Wir sind im 15. Stock des ehemaligen Swisscom-Hochhauses im Galgenfeld, das derzeit von Kreativen wieder halbwegs wachgeküsst wird. Hier hat sich die Theatergruppe Vor Ort ein temporäres Hauptquartier eingerichtet. Kostüme hängen über Garderobenständern, an den Wänden kleben die Resultate von Brainstormings. «Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin», hat jemand hingekritzelt. Langspielplatten von Reggae-Sänger Peter Tosh lehnen an einer Wand.