
Ich rechne. Multipliziere einfache Zahlen, teile sie. Immer wieder die gleichen Zahlen, die gleiche Rechnung. An nichts anderes denken als an Zahlen. Der Balken am unteren Rand des Bildschirms, der meine momentane Konzentrationsfähigkeit anzeigt, bewegt sich allmählich über die 50-Prozent-Marke. Das gelbe Männchen beginnt, Tempo aufzunehmen, es zappelt, rennt, hüpft über Hindernisse. Nur nicht nachlassen. Konzentrieren. Rechnen ist mir zu anstrengend. Ich fixiere mich einfach auf einen Punkt irgendwo auf dem Monitor. Die Methode ist erfolgreich. Der Avatar – so nennt man die virtuelle Figur, die stellvertretend für den Menschen am Computer etwas ausübt – ist nicht mehr zu halten.
Alles nur Kopfsache
Tetraplegiker messen sich am internationalen Wettkampf Cybathlon in einem virtuellen Rennen per Gedankensteuerung. Was für Voraussetzungen braucht es dazu? Ein Selbstversuch.