«Ai wer? Nie gehört»
Überraschend wurde am Samstag in Peking die erste Einzelausstellung von Ai Weiwei eröffnet.

Keine Vorankündigung, keine Einladung, keine Rede. Nicht einmal ein Künstler, anfangs. Die beiden Galerien öffneten einfach ihre Türen und liessen die Leute herein. Lediglich die Reisküchlein und der südchinesische Reiswein deuteten darauf hin, dass man hier etwas zu feiern hatte. Die Eröffnung einer besonderen Ausstellung. «Ai wer?», fragt eine junge Mutter. «Nie gehört.» Ihr Sohn hatte gerade einen Malkurs besucht, hier auf dem Gelände des Kunstparks 798 im Norden Pekings, im Vorbeigehen ist sie zufällig hier gelandet. «Mein Bruder hat mir gestern hiervon erzählt», flüstert eine Zwanzigjährige, dann ist der Bruder auch schon da und zieht sie weg. Lieber keine Fragen.