Ärzte kritisieren strenge Medikamentenpraxis
Trotz Neuregelung bekommen viele Hepatitis-C-Patienten die Medikamente auch künftig erst, wenn sie einen fortgeschrittenen Leberschaden haben – wegen der hohen Medikamentenpreise.

Wer als Hepatitis C-Infizierter Drogen spritzt, bekommt eine Behandlung. Der Grund: Er könnte andere anstecken. Foto: Shotstock, Alamy
Letzten Freitag lud das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zehn Leberspezialisten und Infektiologen zu einem runden Tisch nach Bern ein. Thema war die Lockerung der restriktiven Kassenpflicht für die teuren Hepatitis-C-Medikamente. Zurzeit erhalten in der Schweiz nur Patienten die bis zu 70'000 Franken teuren Therapien bezahlt, wenn sie bereits einen Leberschaden aufweisen. 2015 bezahlten die Kassen 2300 Behandlungen.