85 Milliarden Euro für Irland
Die EU-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben Irland Finanzhilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro zugesagt. Die Hilfe soll grösstenteils in die irische Bankenbranche fliessen.

Nach den Finanzministern der Euro-Zone stimmten am Sonntagabend auch die Ressortchefs aller 27 EU-Staaten den Hilfen von 85 Milliarden Euro zu, wie Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel mitteilte. Beteiligt sind am dem Hilfspaket neben Brüssel, den Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auch die Nicht-Euro-Länder Grossbritannien, Schweden und Dänemark.
Irland hatte vor einer Woche wegen seiner Bankenkrise als erstes Land Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm beantragt, der als Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland eingerichtet worden war. Das Land soll zu dem Rettungsplan 17,5 Milliarden Euro an eigenen Mitteln beisteuern, wie die Regierung in Dublin mitteilte. Sie verpflichtete sich, dazu die Rücklagen für Renten anzuzapfen. Der durchschnittliche Zinssatz für die internationalen Hilfen soll bei 5,8 Prozent liegen. Dies ist mehr als Griechenland zahlen musste, das im Frühjahr vor dem Staatsbankrott gerettet werden musste. Athen hatte damals noch einen Zinssatz von 5,2 Prozent bekommen.
Im Gegenzug für das Hilfspaket hat sich die irische Regierung zu einem Konsolidierungsprogramm von 15 Milliarden Euro verpflichtet, mit dem die Staatsverschuldung von 32 Prozent binnen drei Jahren auf die erlaubten drei Prozent zurückgefahren werden soll. Die Bundesrepublik ist der grösste Garantiegeber für Irland: Der deutsche Steuerzahler bürgt mit 10,2 Milliarden Euro für die grüne Insel. Kosten entstehen aber nur für den Fall, dass Irland die Kredite nicht zurückzahlen kann.
Die Märkte beruhigen
Die EU will mit einer Entscheidung vor der Öffnung der Märkte am Montag die Anleger beruhigen. Das Rettungspaket für Irland soll zeigen, dass für Kreditgeber von EU-Staaten trotz der ebenfalls angespannten Haushaltslage in Portugal, Spanien und Italien kein Grund zur Besorgnis besteht. Der Euro-Kurs war im Zuge der Krise in Irland am Freitag auf seinen niedrigsten Stand seit zwei Monaten gesunken.
Die spanische Finanzministerin Elena Salgado sagte, sie glaube, die Märkte würden am Montag positiv auf den Plan reagieren. Bei dem Treffen am Sonntag wird nach ihren Worten nicht über eine Aufstockung des europäischen Rettungsschirmes diskutiert. Über ihr eigenes Land sagte Salgado: «Ich bin absolut überzeugt, dass wir keine Hilfe brauchen.»
Vor allem Banken stützen
Die Milliardenhilfen der EU sollen grösstenteils in die irische Bankenbranche fliessen, deren Krise Irland schwerwiegende Haushaltsprobleme beschert hatte. Der Rest des Geldes soll zur Sanierung des irischen Staatshaushaltes genutzt werden.
Irland hatte vor einer Woche als erstes Land Hilfen aus dem Euro- Rettungsschirm beantragt, der als Reaktion auf die Schuldenkrise in Griechenland eingerichtet worden war. Im Gegenzug plant die irische Regierung bis 2014 im Staatshaushalt Einsparungen von 10 Milliarden Euro sowie Steuererhöhungen von 5 Milliarden Euro.
AFP/jak/raa
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