63 Prozent sind gegen den Gripen
Am Mittwoch stimmt der Nationalrat über den Kampfjet-Kauf ab. Eine Umfrage zeigt nun, dass eine Mehrheit der Stimmberechtigten den schwedischen Flieger nicht kaufen will – und auch kein anderes Modell.
Die Mehrheit der Stimmberechtigten spricht sich zurzeit gegen den Kauf von 22 Exemplaren des Kampfjets Gripen aus. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage: Das Institut für Markt- und Meinungsforschung Isopublic hat für den «SonntagsBlick» 1000 Personen befragt. Demnach wollen 63 Prozent der Stimmberechtigten auf den Kauf des Gripen verzichten, nur 31 Prozent sprechen sich dafür aus.
Ein anderer Kampfjet würde bei den Stimmberechtigten wohl nicht besser ankommen: 60 Prozent sagen, die Schweiz brauche gar keine neuen Flieger. Nur 40 Prozent sprechen sich dafür aus.
FDP-Wähler nur knapp dafür
Der Gripen hat gemäss der Umfrage besonders bei den Westschweizern (70 Prozent Nein), den Frauen (73 Prozent Nein) und den Jüngeren (18- bis 45-Jährige: 70 Prozent Nein) einen schweren Stand. Knapp dafür sprechen sich SVP- und FDP-Wähler aus mit 54 respektive 51 Prozent. 87 Prozent der SP-Wähler sind dagegen, bei der CVP sind es 52 Prozent.
Das Geschäft wird am Mittwoch im Nationalrat beraten. Der Ständerat ist am 18. September nochmals dran – er stimmte dem Kauf des Gripen im Frühjahr knapp zu. Das absolute Mehr, das für die Freigabe der Mittel nötig ist, verpasste er aber um eine Stimme. Nun muss er die Schuldenbremse für die Beschaffung noch lösen.
Die vorberatende Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats hat sich Ende August für den Kauf der 22 Gripen-Kampfjets ausgesprochen. Der Entscheid fiel mit 14 zu 9 Stimmen bei 2 Enthaltungen.
«Es geht um die Armee»
Bei einem Ja des Parlaments könnte es zu einem Referendum kommen. FDP-Präsident Philipp Müller will eine allfällige Volksabstimmung auch angesichts der neuen Umfrageresultate noch nicht verloren geben, wie er dem «SonntagsBlick» sagte: «Es wird aber sicherlich kein Spaziergang.» Es gehe bei den Kampfjets aber letztlich um die Frage, ob die Schweiz eine Armee wolle oder nicht, wird Müller zitiert.
Erfreut zeigt sich SP-Nationalrätin Evi Allemann im «SonntagsBlick»: «Offenbar erkennt eine Mehrheit der Bevölkerung, dass der Kauf neuer Kampfjets für über drei Milliarden Franken reine Geldverschwendung ist.»
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